Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein haben in unserer Gesellschaft immer noch oft einen zu niedrigen Stellwert. Kommen Themen wie diese mal auf den Tisch, schwingt auch meist eine negative Stimmung mit. Viele Menschen fühlen sich ertappt oder indirekt kritisiert. Jeder weiß, dass das eigentlich eine sinnvolle und notwendige Angelegenheit ist, wenn dieser Planet noch lange leben soll, trotzdem ist es für viele noch nicht präsent genug, so scheint es mir. Ich habe schon auch das Gefühl, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigert sich langsam, aber viele Meinungen tendieren weiterhin noch hin zu „Das ist mir zu aufwendig“ oder „Dafür habe ich nicht genug Zeit oder Geld“.
Gewohnheiten ändern, Nachhaltigkeit integrieren
Dabei ist es wirklich nicht sehr aufwendig, kleine Dinge im Alltag zu ändern und somit nachhaltiger zu leben. Ich befinde mich selbst noch im Wandel und befinde mich auf dem Weg des Themas Nachhaltigkeit. Einige Gewohnheiten konnte ich bereits langfristig ändern. Hier kommt nämlich der Knackpunkt: Gewohnheiten ändern. Das fällt uns in allen Angelegenheiten schwer, denn der Mensch liebt es, wenn Dinge einfach und wie gewohnt laufen. Es erwartet niemand, dass man seinen ganzen Alltag von heute auf morgen umkrempelt. Wie so oft kommt es bereits auf die kleinen Dinge an und es ist ein wirklich tolles Gefühl, wenn man der Umwelt, in der man leben darf, etwas Gutes zurückgibt. Möchtest du einfach mal mit dem Thema Nachhaltigkeit anfangen und brauchst Inspiration, dann findest du hier meine zehn Tipps, wie du deinen Alltag Schritt für Schritt etwas nachhaltiger und umweltbewusster leben kannst.
10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Regionale & saisonale Lebensmittel kaufen
Die nachhaltigste Möglichkeit ist zu schauen, was zur aktuellen Jahreszeit in der nahen Region wächst. Das sind leider keine Bananen und auch keine Avocados. Ich denke es ist schwer, komplett so einzukaufen, aber ein Bewusstsein dafür zu haben, hilft immer. Ich liebe z.B. Avocados und Bananen, Übersee-Lebensmittel wie diese kaufe ich daher wenn möglich bewusst in fair gehandelter Bio-Qualität. Und ich ergänze in meiner Ernährung vor allem auch vermehrt andere Obst und Gemüsesorten aus der Region. Auch ein bewusster Blick auf’s Apfelregal reicht meist schon, um die Äpfel aus Deutschland statt Italien zu erwischen. Auch ist Local Food meist nicht schlechter als Superfood von Übersee. Wie wäre es mit Leinsamen statt Chiasamen, Heidelbeeren statt Gojibeeren oder Brokkoli statt Moringa? Alles vergleichbar gesunde, regionale Lebensmittel.
Unverpackt einkaufen
Eine tolle Möglichkeit für alle, die einen Unverpackt Laden in der Nähe haben, ist das Lebensmittel einkaufen ohne Verpackung. Wir haben das Glück, in einem Bio Unverpackt Laden um die Ecke einkaufen zu können. Inzwischen haben wir zwei ganze Regale voller Weck-Gläser und alten recycelten Oliven- bis Kichererbsen-Gläser. Vor Ort kann man so viel abfüllen wie man auch wirklich braucht und das Gemüse und Obst ist nicht in Plastik eingepackt, da alles Bio ist. Solltest du keinen Unverpackt Laden bei dir haben, schau einmal ob es einen Gemüsehändler oder einen Bio-Supermarkt in deiner Nähe gibt, manchmal gibt es da auch bereits lose Lebensmittel wie Haferflocken, Mehl oder Gewürze.
Geplanter einkaufen, weniger Essen wegwerfen
Mit einem Plan lässt es sich gezielter einkaufen, so dass die Chance geringer ist, das Essen übrigbleibt und weggeschmissen werden muss. Auch ist dann der Großeinkauf leichter geplant und man muss nicht gefühlt jeden Tag in den Supermarkt rennen, der im Zweifel fast nur aus Plastikverpackungen besteht. Ein Einkauf auf dem Markt oder beim Gemüsehändler um die Ecke ist so auch realistischer in der Umsetzung.
Tupper statt Alufolie
Bleibt Essen übrig oder du möchtest dir etwas für unterwegs mitnehmen, dann nutze Tupper statt Alufolie oder Frischhaltefolie. Du vermeidest so den Müll, die Tupperdose kannst du immer wieder verwenden.
Glasflaschen statt Plastikflaschen
Ja, die Glasflaschen sind schwerer zu tragen. Daher haben wir uns einen Soda Stream gekauft und machen damit unser Sprudelwasser selbst. Glasflaschen müssen wir dann nur noch tragen, wenn es mal eine Apfelschorle sein darf. Aber auch bei Glas gilt: Mehrweg ist besser als Einweg. Jenni von dem Blog “Mehr als Grünzeug” hat einen sehr informativen Blogpost über die Frage Glas oder Plastik verfasst. Eine andere tolle Idee ist Infused Water. Auf einen Liter Sprudelwasser gebe ich z.B. 1-2 Stangen frische Minze und Basilikum mit einem Spritzer Zitrone dazu. Eine schöne Glaskanne findest du ja vielleicht auf dem nächsten Flohmarktbummel?
Jute Beutel zum Einkaufen
Fast schon ein Klassiker: Jutebeutel statt Plastiktüten für den Einkauf. Diesen Beutel kannst du einfach gefühlt ewig nutzen. Falls du mal deinen Beutel nicht dabei hast, gibt es bei vielen Supermärkten die Wahl zwischen Plastiktüten oder Papiertüten. Die Papiertüte kannst du z.B. später als Tüte für Altpapier nutzen. Wenn es doch mal eine Plastiktüte wird, dann nutze sie so oft es geht statt nur einmalig und direkt wieder in den Müll zu geben.
Sharing is Caring
Inzwischen gibt es ein paar Apps wie z.B. „Too Good To Go“, die Cafés und Restaurants in deinem Umkreis anzeigen, die noch Rest-Essen für einen kleinen Taler übrig haben. Zur angegebenen Uhrzeit kann man es sich dann dort abholen und vermeidet so, dass das Essen sonst vermutlich weggeworfen werden würde.
Recycling Papier
Ja, auch hier lässt sich was ändern. Laut Greenpeace werden für die Herstellung von recycelten Toilettenpapier bis zu 60 % weniger Energie und 70 % weniger Wasser benötigt, im Vergleich zu der Herstellung von neuem Papier. Die Werbung will uns verkaufen, dass nur das 10-lagige Luxus Deluxe Papier mit beruhigendem Lavendelduft unseren Popo glücklich macht. Dabei ist recyceltes Klopapier inzwischen genauso gut und erfüllt seinen Zweck. Hier muss man sich einfach die Frage stellen: Was brauche ich wirklich? Genau diese Frage ist auch bei Haushaltspapier und Notizblöcken sinnvoll.
Bad Routine ändern
Inzwischen versuche ich immer mehr, Plastik in meinem Bad zu vermeiden. Umgestiegen bin ich auf festes Shampoo und Seife zum Duschen. Es gibt viele Haarseifen oder feste Shampoo Bars, mit festem Shampoo komme gut zurecht. Durch das zu harte (kalkhaltige) Wasser bei uns im Stadtteil bekomme ich auch mit einer sauren Rinse (selbstgemachte Spülung) die Haarseife nicht aus den Haaren. Wir probieren aktuell auch Zahnpasta-Tabs und Bambus Zahnbürsten für die Mundhygiene aus. Das Holz im Mund ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, ebenso die Tabs. Vielleicht gibt es auch noch andere plastikfreien Alternativen. Auch Masken oder Peelings lassen sich super einfach selbst herstellen, wie z.B. ein Peeling aus Kaffee oder eine Heilerde Maske.
Second Hand Shopping
Es bringt schon viel, wenn man sich fragt, ob man das x-te Streifentop wirklich braucht. Das Bewusstsein wieder zu schärfen dafür, wie viele Klamotten eigentlich im Schrank hängen und getragen werden könnten. Klar, Shoppen macht auch Spaß. Ich liebe es inzwischen auch mal auf Second Hand Plattformen wie Kleiderkreisel zu schauen oder über Flohmärkte zu bummeln. Regelmäßiges Sortieren und Ausmisten kann auch guttun. Wie wäre es, die Kleidung die du nicht mehr trägst ebenso zu verkaufen oder in einer wohltätigen Einrichtung abzugeben? Somit können wie den Kreislauf des immer neuen Kleidungsstücks etwas entschleunigen.
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