Ich mag Kaffee. Wenn mir der Duft von frisch gekochtem Kaffee in die Nase steigt, habe ich immer noch Lust auf eine große Tasse. Trotzdem sage ich inzwischen Nein zum Kaffee trinken.
Während meiner Bürozeit in den letzten zehn Jahren gehörte der Gang zur Kaffeemaschine einfach dazu. Morgens, um die Energie für den Tag aufzubringen. Nach dem Mittag und natürlich wenn das Nachmittagstief zuschlug. Es war meine kleine Auszeit, kurz weg von den blinkenden Mails, dem klingelnden Telefon und dafür kurz mal ne Runde quatschen mit lieben Kollegen.
In den letzten Jahren schlichen sich bei mir viele körperliche Beschwerden aufgrund des Stress ein, vor allem im letzten Jahr hatte ich oft mit Magenschmerzen und Herzrasen zu kämpfen. Meine Haut wurde auch immer schlechter. Ich hatte selbst in der Pubertät nie Akne, aber man soll ja niemals nie sagen. Da mir meine Hautprobleme richtig zu schaffen machten, habe ich ganz Google abgesucht und bin das erste Mal auf die Verbindung von Kaffee und Akne gestoßen. Darüber hinaus auch auf viele weitere Seiten, die mal für und mal gegen Kaffee-Konsum sprachen.
Kommen Magenschmerzen und Akne durch das Kaffee trinken?
In meiner Verzweiflung dachte ich mir, einen Versuch ist es wert. Und ich habe es seitdem nicht bereut. Auch wenn ich manchmal nach mehreren Wochen Kaffee-Abstinenz doch wieder auf die verrückte Idee komme, es mal wieder zu probieren. Vielleicht vertrage ich es ja wieder?
Die Antwort ist leider nein. Kaffee und ich, das wird nur in der entkoffeinierten Variante was. Mit pflanzlicher Milch bitte. Das Ergebnis kann genauso gut wie „echter“ Kaffee schmecken, manchmal ist es aber auch eine wässrige Enttäuschung. Es bleibt daher jedes Mal eine kleine Risikobestellung im Café. Scheinbar wird es in jeder Liebesbeziehung mal kompliziert.
Kaffee bei Stress bringt noch mehr Stress?
Ich möchte erwähnen, dass das meine persönlichen Erfahrungen sind. Aufgrund meines Burnouts reagiere ich sehr empfindlich auf Stress, körperlich sowie geistig. Das Koffein im Kaffee pusht den Körper bereits nach kurzer Zeit, die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet.
Das Gehirn wird angeknipst, Müdigkeit verschwindet und los geht’s! Viele schätzen diesen Kick am Tag und vertragen es auch wunderbar. Jeder sollte für sich schauen, was für den eigenen Körper gut verträglich ist.
Wenn du bereits den ganzen Tag unter Strom stehst und deine Energiereserven eigentlich schon aufgebraucht sind, dann erscheint es auf den ersten Blick logisch, mit Kaffee nachzuhelfen.
Die Arbeit macht sich ja nicht von allein!
Doch genau das ist die Einstellung, die mich hat ausbrennen lassen. Der Kaffee wirkt bei mir wie eine Tasse Wasser, die in der Pfanne mit heißem Öl landet. Die Flamme wird noch größer. Auf den bereits vorhandenen Stress schütten wir somit noch mehr „Stress“ rauf. So lang, bis der Körper Zeichen sendet, damit wir wieder achtsamer werden. Ich habe leider das Feuer zu stark und zu lang brennen lassen.
Die positiven Gründe für den Kaffee-Stopp überwiegen
Seitdem ich keinen Kaffee mehr trinke, wurden einige Symptome deutlich besser. Auch während meiner aktuellen Genesungszeit während des Burnouts habe ich bemerkt, dass die Beschwerden wiederkommen oder schlimmer werden, wenn ich mich wieder an Koffein wage. Selbst ohne das Umfeld aus meinem alten Job reagiere ich scheinbar super empfindlich.
Aber im Endeffekt ist es auch nur Kaffee. Ein Kaffee-Kuchen-Date würde ich sowieso niemals deswegen ausschlagen. Es gibt ja immerhin Kuchen! Und die entkoffeinierte Tasse oder ne frische Minze kann genauso super schmecken.
Auch wenn du (hoffentlich) keine Burnout-Erfahrung hast, so glaube ich, dass viele Menschen Zeiten mit hohem Stresspegel erleben und auch vielleicht die genannten Symptome bereits kennen lernen mussten. Ich möchte daher meine Erfahrung mit dir teilen und eine Idee geben, wie der Verzicht oder zumindest die Einschränkung von Kaffee auch dir vielleicht helfen kann.
Meine 5 Gründe, warum ich keinen Kaffee mehr trinke
1. Akne / unreine Haut
Ich habe es wirklich getestet. Liegt es nur am Kaffee-Verzicht? Oder kann ich es doch auf die Hormone schieben? Fakt ist, trinke ich keinen Kaffee, dann entstehen bei mir nur noch sehr selten schmerzhaften Hügel im Gesicht, auf dem Dekolletee und Rücken. Meist komme ich in stressigen Phasen wieder in Versuchung nach einer Tasse und ich habe gemerkt, es lässt meinen Stresspegel noch stärker in die Höhe schießen. Und zack ist meist am gleichen Tag wieder ein schmerzhafter, roter Punkt in meinem Gesicht. Ich kann es manchmal immer noch kaum glauben, aber das ist für mich wirklich DIE Lösung. Alle Cremes vom Arzt oder der Apotheke machten es bei mir nur noch schlimmer oder halfen überhaupt nicht.
2. Magenschmerzen
Jeder reagiert anders auf Stress. Mir schlägt es meist auf den Magen und ich habe regelmäßig eine Magenschleimhautentzündung bekommen. Kaffee macht meinen Magen noch saurer und empfindlicher. Bei den Versuchen, mal wieder eine Tasse zu trinken, machte sich noch am gleichen Tag richtiges Stechen bemerkbar. Bei Stress reagiere ich zwar immer noch mit einem sehr empfindlichen Magen, durch den Kaffee-Verzicht befeuere ich dies jedoch nicht mehr.
3. Herzrasen
Mein Herz ist immer schwer beschäftigt und kommt manchmal gar nicht hinterher mit dem Schlagen. Der Kopf, der sich gern zu viel sorgt, zu ängstlich und zu streng ist, kann dem Herz ganz schön viel abverlangen. Kaffee scheucht mein Herz noch mehr, so dass es manchmal förmlich rasend vor dem Stress abhauen möchte. Eine Auszeit hilft mir da besser, als mich noch stärker zu pushen. Das Stolpern ist inzwischen kaum noch da.
4. Unruhiger Schlaf
Kaffee macht mich noch wacher. Abschalten fällt mir dadurch umso schwerer. Dabei wäre eine erholsame Runde Schlaf oder eine Meditation genau das Richtige. Besonders fiel mir das auf, als ich mal wieder eine Tasse versuchte und dann abends hellwach im Bett lag. Ich kam nicht zur Ruhe kam und war richtig aufgewühlt. Auch das Nachmittagstief ist übrigens kaum noch vorhanden, da sich mein Leistungslevel immer besser einpendelt.
5. Allgemeine Unruhe
In sehr aktiven, stressigen Zeiten, kann Kaffee vielleicht einfach zu viel des Guten sein. Es vertuscht die Zeichen der Erschöpfung und verleitet uns, noch mehr Gas zu geben. Wir werden unachtsamer, hektischer und eigentlich noch viel müder. Vielleicht kann eine kleine Kaffee-Auszeit dir helfen, aus der gefühlten Negativspirale herauszukommen und wieder mehr Verbindung zu deinem Körper zu schaffen. Was möchte dein Körper dir mitteilen? Für mich war es eine ziemlich spannende Beobachtung, wie mein Körper auf das Koffein reagiert und was das eigentlich über meinen Gemütszustand aussagt.
13 Comments
Hach ja, diesen Artikel lesen und selbst gerade genüsslich am Kaffee schlürfen… Guilty pleasure – ich merke selbst so oft, dass mir Kaffee dauerhaft gar nicht so gut tut. 😀
Wenn du ab und zu eine Tasse verträgst, ist dagegen nix einzuwenden 🙂 Ein achtsamer Konsum hilft ja auch schon mal sehr!
Guten Tag,
all die aufgezählten Symptome kann ich bestätigen.
Aber ich habe nun auf koffeinfreien Kaffee umgestellt und seitdem sind die Probleme komplett verschwunden.
Weniger Herzprobleme und schöne frische Haut und ich muss trotzdem auf nichts verzichten!
Koffeinfreier Kaffee hat auch minimal Koffein, aber davon merke ich gar nichts.
Kann ich soo gut nachvollziehen! Was ich nun neuerdings trinke ist Hafer Kaffee und mit Hafermilch aufgeschäumt zusammen schmeckt es fast genauso gut! Der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee kommt es natürlich nicht nahe – AAABER schnuppern an normalem Kaffee hat soweit ich glaube keine Nebenwirkungen – oder? 🙂
Hafer Kaffee? Davon hab ich noch nie gehört, super interessant! Ich mag Hafermilch auch total gern, dann wäre das ja vielleicht was für mich 🙂 Da halte ich mal die Augen offen, danke dir! Und ne Brise Kaffee können wir uns schon gönnen 😉
Dieser Post inspieriert mich grade, wieder mit dem Kaffeetrinken aufzuhören. Ich habe gemerkt, dass meine Haut in letzter Zeit so schlecht geworden ist und habe dabei auch schon den Kaffee in Verdacht gehabt. Ich hab nach einer fünf jährigen Pause vor ca drei/vier Monaten wieder angefangen welchen zu trinken und könnte mir echt vorstellen, dass der so einiges (schlechtes) in meinem Körper bewirkt.
Also: danke für den kleinen Gedankenanstoß 🙂
Bei mir hat es sich nach ca 2-3 Wochen ohne Kaffee schon gezeigt, dass meine Haut besser geworden ist. Es sind deutlich weniger Entzündungen nachgekommen und bestehende abgeheilt. Einen Versuch ist es wert! Ich drücke dir die Daumen, dass es dir vielleicht hilft!
Moin Jennifer. Ich bin beim Stöbern im Netzt nach der Verbindung Kaffee+Stress+unreine Haut auf Deinen super interessanten Bericht gestoßen. Du hast meinen Verdacht bestätigt. Ich bin froh, dass ich mit meinem Problem nicht allein da stehe. Ich kann nur bestätigen, dass mein Stresspegel mit den Jahren immer weiter noch oben stieg. Bei mir äußert sich meine Haut bei Stress mit hektischen Flecken und leider seit ein paar Monaten auch mit Akne und extrem trockener Haut. Sogar die kleinste Anspannung lässt mein Gesicht glühen. Ich bin durch meinen Reiseblog viel unterwegs. Letztens hatte ich einen Termin bei einem Kooperationspartner in Kiel und schon beim ersten Aufeinandertreffen glühte mein Gesicht, das kann schon mal echt unangenehm werden. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen werde und bin mal sehr auf das Ergebnis gespannt. Toller Blog. Liebe Grüße Jana aus Neumünster.
Hallo liebe Jana, du bist damit auf jeden Fall nicht allein! Hektische Flecken kenne ich auch sehr gut. Inzwischen lasse ich auch die entkoffeinierte Variante weg, da es trotzdem gefühlt noch einen sauren Magen bei mir macht. Trotzdem hat es mir schon sehr geholfen, auf das regelmäßige Pushen durch das Koffein zu verzichten und das ganze Nervensystem konnte sich gefühlt mit der Zeit auch erholen. Ich bin gespannt, ob es dir auch gut tut! Ich drücke die Daumen 🙂 Lieben Gruß Jennifer
Ich habe deinen Artikel gerade gelesen weil ich auch vermute, dass meine unreine Haut mit Kaffee zusammenhängen könnte.
Nun überlege ich, ob koffeinfreier eine Alternative ist. Meinen Kaffee trinke ich nur mit Hafermilch.
Trinkst du gar keinen Kaffee mehr oder ab und an mal auch koffeinfreien? Hast du das Gefühl, dass koffeinfreier keine negativen Auswirkungen auf deine Haut hat?
Mir geht es beim trinken nämlich nicht um das Koffein, sondern weil ich einfach genre einen Kaffee trinke, wenn ich im Café sitze.
Hallo liebe Janina, am Anfang hat es mir sehr geholfen, wirklich komplett auf Kaffee zu verzichten. Auch der koffeinfreie Kaffee hat trotzdem noch eine Säure an sich und da mein Körper vom Stress insgesamt sehr übersäuert war, bemerkte ich mit dem kompletten Verzicht (3-4 Wochen) eine erste Besserung im Magen und Hautbild. Hab mir dann im Café Chai Latte zB bestellt 🙂 Inzwischen hat sich mein Leben insgesamt total verändert und ich beschäftige mich durch Yoga viel mehr mit mir und meiner Gesundheit. Wenn ich nun ab und zu einen Kaffee trinke (mit o. ohne Koffein), ist das nicht mehr so schlimm. Aber wenn ich wieder in stressige Phasen komme oder regelmäßig wieder jeden Tag 1-2 Kaffee trinke (alles passiert 🙂 ), dann wirkt es sich wieder auf meine Haut und Magen aus. Für meinen Körper kann ich da wirklich gewisse Muster und Reaktionen erkennen. Ich würd sagen, teste es einfach mal aus. Vielleicht auch erstmal 3-4 Wochen nur mit koffeinfreiem Kaffee, falls du keine Besserung bemerkst, vielleicht nochmal die Zeit komplett ohne Kaffee. Hier kann ich wirklich nur das Testen von Herzen weiterempfehlen, da jeder Körper individuell reagiert. Ich drücke dir die Daumen!
Meine Liebe,
vielen Dank für deinen Blogeintrag!
Ich denke, dass es mir genau so geht wie dir. Ich brauche morgens Koffein, um fit zu sein, um durch den Tag zu kommen. Denke ich zumindest. Und wenn es kein Kaffee ist, dann Koffeindrinks und seitdem ich diese trinke (jetzt knapp 4 Wochen) sprießen meine Pickel überall (hatte ich noch nie). Und auch wenn es schwer fallen wird, da ich auch viel Sport treibe, versuche ich es jetzt mal ohne! Hoffentlich klappt es wie bei dir 🙂
Alles Liebe und eine schöne Weihnachtszeit <3
Danke für dein Feedback! Ja es ist am Anfang wirklich schwer, seine Gewohnheit zu ändern. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert 🙂 Und es ist auch total spannend, sich in diesem Zuge damit auseinanderzusetzen, warum wir den Kaffee “brauchen” um einen guten/erfolgreichen Tag zu haben. Manchmal gibt es noch mehr Möglichkeiten, als nur den Kaffeekonsum zu verändern 🙂 Ich wünsche dir auch eine herzliche Weihnachtszeit!